Frage

Sehr geehrte Damen und Herren,

seit 4 Jahren begleitet mich in meinem Leben eine offene Wunde nach einer Sinus Pilonidalis OP.
Am kommenden Dienstag werde ich meine vierte Operation haben. Bisher hat immer meine Mutter die Wundversorgung übernommen – jedoch ist die Wunde nach den letzten 3 Operationen nie ganz zu gewachsen und irgendwann wieder aufgegangen.
Ich finde einfach keine Hilfe, sprich eine Wundversorgung, die täglich oder alle zwei Tage zu mir nach Hause kommt und mich unterstützt, dass dieser Alptraum bald ein Ende hat.. es scheint als gebe es nirgends Kapazitäten für meinen Fall.

Haben Sie einen Tip für mich, wo ich mich eventuell melden könnte? Mit 27 Jahren hat man andere Pläne als jahrelang mit so einer Wunde rumzulaufen und von Ärzten nicht erst genommen zu werden.

Mit freundlichen Grüßen
M. A.

 

Antwort

Sehr geehrter Herr A.,
leider haben Sie nicht mitgeteilt, wo Sie wohnen.Natürlich steht Ihnen nach der Operation eine fachgerechte Behandlungspflege durch einen Pflegedienst zu. Diese kann von Ihrem behandelnden (Haus-) Arzt verschrieben werde.
Viele Grüße und viel Erfolg
Dr. C. Münter

Frage

Hallo an die Experten
Ich habe eine Frage bezüglich Prontosan C. Ist es gefährlich, wenn man Prontosan C anstatt Prontosan Wundspüllösung zur Reinigung von Ulcera verwendet?
Wäre ihnen für eine baldige Antwort sehr dankbar. MfG

Antwort

Liebe Frau F.,
Sie können Prontosan C z.B. bei PEG Eintrittsstellen oder an Kathetern verwenden. In den Sicherheitshinweisen (safety sheet) der Fa. Braun finden sich keine Hinweise auf Toxizität oder Sensibilisierung in besonderem Maße. Gefährlich ist es also nicht.
Viele Grüße
Dr. C. Münter

Frage

Wie sieht die Wundbehandlung und Druckentlastung bei einem Diabetiker aus, der an der Kleinzehe am distalen Phalanxgelenk einen Ulkus hat? Die Tiefe der Wunde ist bis auf dem Knochen ohne Gelenksbeteiligung ohne Infektion! 

 

Antwort

Sehr geehrter Herr G.,
bei der von Ihnen beschriebenen Wunde handelt es sich wohl um ein Ulcus A3 der Weber-Armstrong-Klassifikation.
Im Vordergrund der Therapie steht hier die Druckentlastung der Wunde.
Sollte sich die Wunde an der Oberseite des Zehs befinden, reicht eine Entlastung im offenen Therapieschuh. Bei einer Wunde an der Spitze oder der Unterseite des Zehs ist eine Entlastung z.B. mit einem Multivario Therapieschuh möglich.
Die Wunde sollte debrediert werden und nach Wundabstrich ist ggf. eine antibiotische Therapie notwendig.
Bei tiefen Wundverhältnissen kann die Wunde ggf. mit einem Alginat  ausgefüllt und danach, abhängig vom Exsudat, mit einem PU-Schaum verbunden werden. In der Regel reicht unter diesen Therapiemaßnahmen ein 3 tägiger Verbandwechsel aus.
Die Blutzuckerwerte sollten kontrolliert werden und den Zielwerten entsprechend behandelt werden. Die periphere Durchblutung muss überprüft und ggf. verbessert werden.
Außerdem ist hier eine Ursachenforschung notwendig. Auslösendes Schuhwerk für die Läsion muss entsorgt werden und nach Abheilung der Wunde eine entsprechende orthopädische Schuhversorgung erfolgen.
Ich hoffe damit die Frage umfassend beantwortet zu haben.

Schönes Wochenende
Bernd Assenheimer

Frage

Hallo, ich bin Mitglied bei Euch.
Hättet ihr evtl. einen Leitfaden für die Durchführung bei einen Akne inversa Verbandwechsel?
Die bräuchte meine Praktikantin und wäre sehr hilfreich.
Ich danke schon einmal im vorraus für Eure Hilfe. lg.

Antwort

Sehr verehrtes Mitglied,
Nein, haben wir leider nicht. Aber es ist eine ganz tolle Idee, einen zu machen, zumal die Akne inversa auf unserer Dezember MV eine wichtige Rolle spielen wird. Bis dahin müßten Sie sich an die Verbandwechsel Standards (ambulant und stationär)  halten, die auf unseren Seiten zu finden sind.
Vielen Dank für die Frage und die Anregung
Dr. Münter

Frage

Wir betreiben seit vielen Jahren eine Hauskrankenpflege. Immer wieder stellen wir fest, dass es im Bereich der Wundversorgung große Defizite gibt. Leider sind aufgrund der großen Angebotspalette der Verbandmittel und der vielen, vielen Firmen nicht nur wir, sondern auch die Hausärzte verunsichert. Hinzu kommen die Kosten, die für die Ärzte entstehen, wenn wir adäquate Verbandstoffe anfordern. Eigentlich dachten wir, unsere Qualifikation zum Wundexperten der ICW würde uns weiter bringen, aber uns wurde schnell der Wind aus den Segeln genommen und unsere Motivation gedämmt. Was können wir tun, um unsere Patienten/Kunden bestmöglich zu versorgen? Die Zustände im häuslichen Bereich sind oftmals unhygienisch und katastrophal und wir können kaum noch gegen steuern. Haben Sie einen Rat für uns, wie wir unsere Arbeitsweise verbessern können und dann noch die Ärzte mit ins Boot holen können?

Antwort

Es gibt leider noch viele Schwierigkeiten, die sich der zeitgemäßen Wundbehandlung in den Weg stellen und häufig erscheint die Situation auch frustrierend. Da hilft es, wenn man mit Gleichgesinnten im Kontakt bleibt und sich gegenseitig Tipps geben kann. Fragen Sie doch einmal bei der ICW (organisation@icwunden.de) nach, wo und wann die Ihnen am nähesten gelegene Regionalgruppe tagt.

Mit besten Grüßen Ihr   Dr. Münter    und    Werner Sellmer